Svenja John

High-Tech und Hand-Arbeit, spielerisch, selbstverständlich, parallel. Computerentwürfe ebenso wie Papier und Bleistift. Additive Fertigungsverfahren neben Farbkasten und Pinsel.
Seit 1994 arbeitete ich mit dem Polycarbonat Makrofol® und computergestützten Schneidetechniken, um daraus Einzelteile für meine Schmuckkonstruktionen zu fertigen. Nach einer
manuellen Nacharbeitung und Kolorierung werden meine Elemente zu komplexen, geometrischen Schmuckstücken zusammengesetzt.

Die flexiblen Nylon-Verbindungsteile, die im Selektiv-Laser-Sinter-Verfahren (einer 3D-Print- Technologie), hergestellt werden, ermöglichen mir, neue parabolische Verbindungen der farbigen Makrolon®-Elemente und geben den Schmuckstücken einen neuen Impuls. Der lineare, rautenförmige Eindruck frühere Arbeiten wird nun durch geschwungene, organische Verbindungs- Elemente erweitert.

Es gibt neben den bislang verwendeten starren Makrofol®-Plättchen grazile, teilweise in sich gebogene Verbindungsteile mit runden oder abgeflachten Profilen. Damit ergeben sich eine neue Dramaturgie, ein anderer Rhythmus, eine veränderte kompositorische Dynamik. Jetzt geht es nicht mehr um Organismen. Nicht mehr um die komplexe Konstruktion phantastischer Systeme, in sich kostbar verschachtelt und futuristisch zusammengeballt. Jetzt geht es um Erzählungen. Um Abläufe, Ereignisse, Hinführungen, Verdichtungen und deren Auflösungen. Wie musikalische Pausenzeichen zwischen komplizierten Akkorden kontrastieren die feinen Nylonbögen die schillernden Makrofol®-Cluster. Wie bei einer Choreographie geht es um die Spannung zwischen Bewegung und Begegnung.

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Fotos: Ludger Paffrath

Svenja John, Bracelet, 2019, LALIBELA, nylon 3D printed, acrylic paint
Svenja John, Necklace, 2017, BOISE, nylon 3D printed, acrylic paint
Svenja John, Brooch, 2018, Macrofol, TOPANGA, nylon 3D printed, acrylic paint
Svenja John, Necklace, 2018, Macrofol, OXOMO, nylon 3D printed, acrylic paint
Svenja John, Bracelet, ROKKASHO, macrofol, nylon 3D printed, acrylic paint